Unter dem Begriff der Hepatoenzephalopathie werden verschiedene Erkrankungen der Leber zusammengefasst, denen gemeinsam ist, dass sich aufgrund einer ausgefallenen Entgiftungsfunktion der Leber toxische Substanzen im Gehirn ansammeln. Daraus resultieren Krankheitsanzeichen, die von Bewusstseinsbeeinträchtigung über Koordinationsstörungen und Drangwandern bis hin zu Krampfanfällen reichen. Mitunter werden die Symptome in einem relativ festen zeitlichen Abstand nach der Fütterung beobachtet, da insbesondere Abbauprodukte, der mit dem Futter aufgenommenen Eiweiße toxisch wirken können.
Die häufigste Ursache der Hepatoenzephalopathie ist der Lebershunt. Mit diesem Begriff bezeichnen wir ein abnormal angelegtes Blutgefäß, welches Blut, dass eigentlich in der Leber entgiftet werden sollte, um die Leber herumführt und somit der Entgiftung entzieht. Ein solches abnormales Blutgefäß kann angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens herausbilden. Die Erkrankung wird durch spezifische Bluttests und durch die bildliche Darstellung der Blutgefäße im Ultraschall oder dem Kontrastmittelröntgen diagnostiziert. Die Behandlung kann in leichten Fällen durch eine Diät erfolgen, in schwereren Fällen ist jedoch meist der chirurgische Verschluss des abnormalen Blutgefäßes nötig.
gebogener Portocavaler Shunt (dickes abnormales Blutgefäß)
vollständiger Verschluss, sehr schöne Aufzweigung der Blutgefäße in der Leber (Bäumchenstruktur)