Eine Diskospondylitis ist eine infektiös-entzündliche Erkrankung der Bandscheiben, der angrenzenden vertebralen Endplatten und der Wirbelkörper.
Die häufigste Ursache einer Diskospondylitis beim Hund ist Staphylococcus pseudintermedius. Daneben gibt es zahlreiche andere ursächliche Bakterien wie Streptococcus spp., Escherichia coli und B. canis.
Außer bakterieller Infektionen, sind auch Pilzinfektionen wie Aspergillus fumigatus als Ursache einer Diskospondylitis möglich. Meistens handelt es sich um eine hämatogene Infektion ausgehend von anderen Infektionsherden (beispielsweise Zystitis), aber auch die Migration von Fremdkörpern oder Bissverletzungen und Traumata sind als Ursache einer Diskospondylitis möglich. Rüden großer Rassen haben ein höheres Risiko an einer Diskospondylitis zu erkranken im Vergleich zu Hündinnen.
Erkrankte Tiere werden mit reduziertem Allgemeinbefinden, Inappetenz und neurologischen Auffälligkeiten wie spinale Schmerzen bis hin zu Paresen vorgestellt. Auch Aggressionen als alleiniges Symptom sind beschrieben.
Die Diagnose einer Diskospondylitis wird mittels Bildgebung, Röntgen, CT oder MRT gestellt.
Im Röntgen sind die typischen Veränderungen wie Knochenlyse der Wirbelkörperenplatten und Subluxationen der angrenzenden Wirbel erst zwei bis vier Wochen nach Beginn der klinischen Symptomatik zu sehen. In der Früherkennung einer Diskospondylitis hat die Kernspintomographie hier Vorteile.
Zum Nachweis des verantwortlichen Erregers werden bakteriologische Kulturen von Urin, Blut und entnommenen Proben des betroffenen Gewebes angelegt.
Eine Diskospondylitis wird mit antibiotischer Langzeittherapie behandelt. Bei Bildung von Empyemen im Wirbelkanal oder bei Entstehung von Abszessen kann eine zusätzlich chirurgische Intervention mit Kürettage und Hemilaminektomie notwendig sein. Eine Brucella canis-Diskospondylitis benötigt ein besonderes Management, vor allem im Hinblick auf die Gefahr chronischer Infektionen und das mögliche Zoonosepotential.
In den letzten Jahren wird das Auftreten dieses Erregers bei aus dem Ausland stammenden Hunden gehäuft beobachtet.