Da eine Verschiebung des Gleichgewichtes zwischen Produktion und Aufnahme des Liquors besteht, besteht eine Strategie der Behandlung in der Unterdrückung der Liquorproduktion im Gehirn. Dazu werden verschiedene Medikamente eingesetzt die lebenslang eingenommen werden müssen. Neuere Untersuchungen haben aber gezeigt, dass die medikamentelle Behandlung die Produktion beim Hund nur unzureichend unterdrückt, und das Gehirngewebe weiter abgebaut wird. Daher empfehlen wir die medikamentelle Therapie nur vorübergehend, bis eine Operation durchgeführt werden kann. Die Operation versucht über einen anderen Mechanismus das Gleichgewicht wieder herzustellen. Über ein spezielles Schlauchsystem, dass aus der Kinderchirurgie übernommen wurde, dem so genannten „ventrikulo-peritonealen Shunt“,  wird eine Verbindung zwischen dem Ventrikelsystem und dem Bauchraum der Tiere hergestellt. Dadurch wird der Druck abgelassen und es kann dauerhaft eine Entlastung des Gehirnes erfolgen.

 
Chirurgische Behandlung des Hydrozephalus bei einem Hund. Ein Schlauchsystem verläuft unter der Haut zwischen Gehirn und Bauchraum des Tieres. Über diesen sogenannten ventrikulo-peritonealen Shunt kann der Liquor ablaufen und der Druck im Gehirn sinkt.

Erfolgsaussichten

Wie bei jeder Schädigung eines Gewebes gilt, je schneller die Schädigung beseitigt wird, desto eher kann sich das Gehirn erholen. Wird zu einem Zeitpunkt operiert, an dem das Gehirn erst beginnt sich zu erweitern und noch nicht zu viel Gewebe geschädigt ist, kann sich das Gehirn vollständig erholen. Die Symptome können ebenfalls vollständig verschwinden. Ist der Hydrozephalus weiter fortgeschritten, kann oftmals eine Blindheit der Tiere zurückbleiben. Auch sind solche Patienten weniger gelehrig und können ihre Stubenreinheit verlieren oder nicht erwerben. Ihre Lebensqualität ist aber gut. Wir haben Patienten, die nach Einsetzen eines Shuntes noch 10 Jahre ein normales Leben geführt haben.